Ska Keller ist Mitglied der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament und war von Dezember 2016 bis Oktober 2022 deren Vorsitzende. Im Alter von nur 27 Jahren wurde sie 2009 ins Parlament gewählt.

Sie war Spitzenkandidatin der Europäischen Grünen in den Jahren 2014 und 2019 sowie deutsche Spitzenkandidatin bei der Europawahl 2019. In dieser Funktion führte sie die Grünen mit ihrem bislang erfolgreichsten Ergebnis wieder ins Europäische Parlament.

Sie ist Mitglied im Fischereiausschuss (PECH) und im Umweltausschuss (ENVI) sowie in der Mexiko-Delegation des Europäischen Parlaments.

 

Ska ist 1981 im heutigen Guben, Brandenburg (ehemals Wilhelm-Pieck-Stadt Guben, DDR) geboren und hat an der Freien Universität Berlin und an der Sabanci Üniversitesi Istanbul Islamwissenschaft, Turkologie und Judaistik studiert. Sie hat ihr Studium im Jahr 2010 mit einem Magister abgeschlossen.
Vor ihrer Wahl ins Europaparlament war sie u. a. Landesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen in Brandenburg, Sprecherin der Federation of Young European Greens (FYEG) sowie Mitglied im Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND.

 

Mission Statement

Mit meiner Arbeit hoffe ich nichts weniger, als die Welt zu verändern. Das passiert oft in kleinen Schritten und man braucht einen langen Atem. Aber mir ist es wichtig, immer klar zu haben, wohin die Reise geht. Nur wer weiß, was das Ziel ist, kann auf dem Weg dahin Umwege und Trippelschritte in Kauf nehmen.

 

Um konkrete Verbesserungen für Menschen zu erreichen, muss man Kompromisse eingehen, man muss Prioritäten setzen und Entscheidungen treffen, deren Tragweite sich nicht immer absehen lässt. Trotzdem finde ich es richtig, jetzt auf konkrete Veränderungen zu setzen (mögen sie auch klein sein) - und nicht auf die Weltrevolution zu warten.
Parlamente sollen Gesellschaften repräsentieren. Trotzdem sieht das EU-Parlament ziemlich uniform aus: vor allem Männer um die 50 und aufwärts in Anzügen sitzen da. Es ist natürlich legitim, dass ein paar von ihnen dort sitzen - denn als soziale Gruppe sind sie ein Teil unserer Gesellschaft und müssen im Parlament vertreten sein. Aber andere Gruppen wie Frauen, junge Menschen, Zugewanderte und auch Menschen ohne Hochschulabschluss sind unterpräsentiert. 

 

Zumindest zu der Vertretung jüngerer Menschen und Frauen kann ich etwas beitragen. Aber dazu gehört nicht nur, dass ich als halbwegs junge Frau im Parlament sitze, sondern auch, dass ich versuche gerade junge Leute anzusprechen und ihre Forderungen und Ansichten in meine Arbeit einfließen zu lassen. Dazu gehört zum Beispiel, die Eurokrise aus der Sicht einer Generation anzugehen, die die Krise nicht verursacht hat, aber jetzt ihre Folgen ausbaden mus. 
Ein Grundsatz meiner Politik ist, nicht nur darauf zu schauen, wie man selbst am besten fährt, sondern immer die Belange anderer Menschen mitzudenken. Das spielt in der Migrations- und Flüchtlingspolitik sowie in der Handelspolitik eine herausragende Rolle. Ob es darum geht, Menschen Schutz zu gewähren oder darauf zu achten, dass Menschen anderswo nicht unter unserer Handelspolitik leiden - es gibt leider nicht viele Abgeordnete, die dabei über ihren eigenen Wahlkreis hinausdenken. Ich dagegen verstehe mich als europäische Abgeordnete, die auch über die europäischen Grenzen hinwegschaut. Ich streite für ein gerechtes, faires Europa, das Flüchtlinge schützt, Menschen hereinlässt und fair behandelt; das Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit nicht nur im Inneren beachtet, sondern auch bei den Außenbeziehungen.

Für mich ist Europa ein überragendes Projekt, welches das Potential hat, nationale Grenzen aufzuweichen – an den Schlagbäumen und in den Köpfen.

Es ist ein Projekt, das formbar ist und das von den Menschen abhängt, die dabei mitmachen wollen. Deswegen ist es für mich zentral über meine Arbeit und über das, was in der EU passiert, zu informieren und Leute zum Mitmachen anzuregen. Nur wenn wir alle uns engagieren und einbringen wird Europa so, wie wir das wollen. Die wirklichen Probleme unserer Zeit lassen sich lokal oder national ohnehin nicht lösen. Wir können und müssen unsere Zukunft hier aktiv und gemeinsam gestalten.