Vor Ort

Flüchtlingspolitik in Halle und Europa:Gespräch mit Halles Oberbürgermeister Dr. Wiegand

"Kommunal unterstützen- global Verantwortung übernehmen"

Unter diesem Motto fand am Sonntagnachmittag in der imposanten Kulisse des Puschkinsaals das öffentliche Bürgergespräch zur Flüchtlingspolitik unter der Leitung von Michael Nicolai [Radio Corax] statt.

Das Gespräch kann in voller Länge hier nachgehört werden.

Hierbei wurden Fragen, Aufgaben und Verantwortungen auf kommunaler und globaler Ebene besprochen, diskutiert und miteinander in Verbindung gebracht. So bekamen die Bürgerinnen einen Einblick in die unterschiedlichen Kompetenzbereiche der Politikerinnen innerhalb der Flüchtlingskrise und konnten anschließend vielfältige Fragen stellen.
Ska verdeutlichte direkt zu Beginn, wie wenig überraschend die jetzige „Flüchtlingskrise“ sei, sie jedoch erst in Deutschland und der EU wahrgenommen wird, seit die Geflüchteten hier ankommen. Sie verdeutlichte auch nochmal das Offensichtliche, nämlich das Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen nicht durch geschlossene Grenzen gestoppt werden, sondern ihre Fluchtrouten dementsprechend anpassen, auch wenn diese immer gefährlicher werden. Hierbei problematisierte Ska weiter den Zustand, dass es in der EU keine Möglichkeit der legalen Migration gibt, genauso wenig wie einen legalen Weg ins Asyl.  Ska betonte nochmal ihr Engagement für ein faires Verteilungssystem über alle 28 Mitgliedstaaten der EU unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Verbindungen der Geflüchteten, wo in der Umverteilung der 160.000 Menschen aus Griechenland und Italien ein erster Erfolg zu sehen ist. Ebenso wie in dem erst letzte Woche beschlossenem Beschwerdemechanismus bei Frontex.
Dr. Wiegand unterstrich immer wieder, dass die Stadt Halle ihre neuen Mitbürger unverzüglich integrieren will und es auch leisten kann, die durchschnittlich 170 Neuankömmlinge pro Woche schnellstmöglich dezentral unterzubringen.
Sowohl Dr. Wiegand als auch Ska verdeutlichten, welche großartige Chancen sich durch die Flüchtlinge für Halle und Sachsen-Anhalt bieten, wie zum Beispiel durch den Ausgleich des Fachkräftemangels, denn alleine in Halle verzeichnen wir 5000 offene Stellen.

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