Handel und Globale Gerechtigkeit

Scheitern des WTO-Abkommens: Entwicklungsinteressen endlich ernst nehmen

PRESSEMITTEILUNG - Brüssel, 1. August 2014

Zum Scheitern der Welthandelsrunde von Bali erklärt die handelspolitische Sprecherin der Grünen im Europaparlament Ska Keller:

"Die Bedenken Indiens, dem Welthandelsabkommen zuzustimmen sind gerechtfertigt und konsequent. Indien und andere Entwicklungsländer müssen für ihre eigene Bevölkerung vorsorgen können. Globale Handelsabkommen sollten gerade für die am stärksten von Armut betroffenen Länder Vorteile bringen.

Die Einigung von Bali war von Anfang an kein guter Deal für die Entwicklungsländer. Während den Entwicklungs- und Schwellenländern strikte Vorgaben gemacht wurden, waren die Industrieländer nicht bereit, ihre landwirtschaftlichen Märkte für Produkte aus den Entwicklungsländern zu öffnen. Die Sorgen der Entwicklungsländer um die Nahrungsmittelversorgung sind berechtigt.

Eine neue Handelsrunde muss endlich die Bedürfnisse der Armen ernst nehmen und zum Ziel haben, die Armut weltweit zu beseitigen und Menschenrechte, den Umweltschutz und das Prinzip der Nachhaltigen Entwicklung zu verankern. So könnte ein Abkommen erreicht werden, dem die Entwicklungsländer zustimmen können."